Grundsätzlich kann jeder Körperteil als schmerzhaft empfunden werden.
Lange Zeit wurden in der Medizin allein abgenützte Gelenke oder
eingeklemmte Nerven als Ursache für Schmerzen im Bewegungssystem
verantwortlich gemacht. Erst in den letzten Jahren ist klar geworden,
dass viele Schmerzen in der Muskulatur entstehen. Fehl? oder
Überbelastung in Beruf, Freizeit oder beim Sporttreiben sind Ursache
solcher Beschwerden. Viele Muskelschmerzen sind Begleiterscheinungen von
Gelenk?Arthrosen. Bei einer Mehrzahl der Patienten sind aber nur die
Muskeln betroffen.
Die Tatsache, dass die muskulären Ursachen von Schmerzen so lange
übersehen worden sind, hat eine plausible Ursache. Sie besteht darin,
dass der Ort, an welchem der Schmerz entsteht, und der Ort, wo der
Schmerz empfunden wird, am Körper oft weit auseinander liegen. So liegt
die Quelle von Kreuzschmerzen oft in der Bauchmuskulatur, bei einigen
Patienten ist die Ursache für einen Tennisellbogen in der
Schultermuskulatur zu suchen, Kopfschmerzen können in der Halsmuskulatur
ihren Ausgang nehmen, Knieschmerzen gehen manchmal von der
Oberschenkelmuskulatur aus und Achillessehnenschmerz entsteht häufig in
der Wade.
Vor etwa vier Jahrzehnten haben amerikanische Wissenschaftler entdeckt,
dass sich unter Fehlbelastungen gewisse Überleitungsstellen zwischen den
Nerven und den Muskeln krankhaft verändern können, so dass sich im
Muskel winzige Faseranteile dauerhaft verkrampfen und verkürzen. Diese
druckempfindlichen Zonen werden als Triggerpunkte bezeichnet. Sie
behindern die Blutversorgung und klemmen Schmerzfasern ein. Bei einer
starken Störung erzeugen diese Triggerpunkte einen Dauerschmerz.
Die gute Nachricht ist, dass diese Triggerpunkte auch nach Jahren noch
heilbar sind. Es gibt mehrere Möglichkeiten Triggerpunkte zu behandeln.
Am meisten haben sich die manuelle Triggerpunkt-Therapie und das Dry
Needling bewährt. Bei der manuellen Triggerpunkt-Therapie wird mit
gezielten Behandlungsgriffen die Muskulatur und das Bindegewebe
behandelt. Beim Dry Needling werden dazu sterile
Einweg-Akkupunkturnadeln verwendet um die veränderten Muskelstellen so
beeinflussen, dass die Blutzirkulation in den Triggerpunkten wieder
hergestellt wird und dass der fortgeleitete Schmerz verschwindet.
In unserer Praxis wird hauptsächlich das Dry Needling oder die Injektion
mit homöopathischen oder lokalanästhetischen Medikamenten durchgeführt.
Die Triggerpunkt Therapie ist eine Privatbehandlung und wird nach GOÄ
berechnet.
Eine Triggerpunkt-Therapie verlangt auch von Ihnen einen «Beitrag». Ihr
Therapeut/Ihre Therapeutin arbeitet an den Stellen des Körpers, wo die
stärksten Schmerzen provozierbar sind. Dies ist nicht angenehm. Sie
können aber mit dem Wort „Stopp“ die Behandlung jederzeit unterbrechen,
wenn es Ihnen zuviel wird. Nach einer Triggerpunktbehandlung schmerzt
der behandelte Körperteil manchmal 1?2 Tage lang. Die Haut wird durch
die Behandlung etwas gereizt und selten gibt es an der behandelten
Stelle einen kleinen Bluterguss. Es unterstützt den Heilungsprozess,
wenn Sie nach der Therapie eine Wärmebehandlung machen (heisses
Bad/Dusche oder ein Hotpack) und gegebenenfalls zwei bis drei Tage lang
ein Antirheuma-Medikament einnehmen. Weiter sollten Sie jeden
behandelten Muskel täglich 2 bis 3mal während 30 Sekunden ruhig dehnen.
Bewährte Indikationen sind u.a. Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel,
Gesichtsschmerzen, Schulter-Nackenschmerzen, Tennisellenbogen,
Rückenschmerzen, Knieprobleme, Hand-und Fußschmerzen, Schmerzen nach
Unfällen, Fersenschmerzen, Schultergelenkschmerzen, Hüftgelenkschmerzen
u.v.m.