Konzept und Wirkung
Die Eigenbluttherapie gehört als unspezifische Reiztherapie zu den
naturheilkundlichen Verfahren. Bei der Eigenbluttherapie wird dem
Patienten Blut aus der Vene entnommen und in der Regel dann in den
Gesäßmuskel oder die Haut zurückinjiziert. Je nach Erkrankung wird das
Blut unverändert weiter verwendet, mit homöopathischen bzw.
naturheilkundlichen Mitteln vermischt oder mit reinem Sauerstoff bzw.
medizinischem Ozon versetzt. Das eigene Blut wird nach dem Aufenthalt
außerhalb des Körpers von diesem als „fremd“ angesehen und löst so eine
Immunreaktion des Körpers aus bzw. stimuliert dessen körpereigene
Abwehr.
Ein wissenschaftlicher Nachweis für die Wirksamkeit der Behandlung mit
Eigenblut konnte in Studien bisher nicht erbracht werden. Ärzte und
Patienten berichten aber übereinstimmend von guten Erfahrungen mit der
Therapie.
Anwendung
Bei der Behandlung wird eine kleine Menge Blut in der Regel aus der
Armvene entnommen. Begonnen wird häufig mit 0,5-1 ml Blut, dann kann
schrittweise auf bis zu 5 ml erhöht werden. Häufig wird hier, abhängig
von der Indikation, nach der Arndt-Schulz-Regel verfahren: „Kleine Reize
fachen die Lebenstätigkeit an, mittlere Reize fördern sie, starke
hemmen sie, stärkste heben sie auf“. Das entnommene Blut wird
unverändert oder mit Wirkstoffen versetzt in den Gesäßmuskel oder in
Akupunktur- bzw. Schmerzpunkte unter der Haut (subkutan) gespritzt oder
als Infusion gegeben. In der Regel werden 8-18 Behandlungen
durchgeführt. Je nach Erkrankung sind ein Termin oder mehrere pro Woche
sinnvoll. Bei akuten Erkrankungen (z. B. Infekten) kann eine tägliche
Eigenblutgabe angebracht sein, bei chronischen Verläufen auch nur eine
wöchentliche. Nach Abschluss einer Behandlungsserie kann nach einer
Pause ein weiteres Intervall folgen.
Anwendungsbeispiele / Indikationen
• Abwehrschwäche
• Allergien (z. B. Heuschnupfen)
• Asthma bronchiale
• Blutbildungsstörungen
• Durchblutungsstörungen
• Erschöpfungszustände
• Hauterkrankungen (z. B. Ekzeme, Neurodermitis)
• Infektionen (akut und chronisch)
• Mykosen (Pilzinfektionen)
• Rekonvaleszenz (Erholung nach schwerer Erkrankung)
• Rheumatische Erkrankungen
• Wechseljahresbeschwerden
Gegenanzeigen/Kontraindikationen
Die Eigenbluttherapie eignet sich nicht als alleinige Behandlungsform
bei schweren akuten oder lebensbedrohlichen Erkrankungen. Sie darf nicht
angewendet werden bei auszehrenden Erkrankungen,
Tuberkuloseinfektionen, Blutgerinnungsstörungen oder Einnahme
gerinnungshemmender Medikamente (z. B. Marcumar), Entzündungen der Venen
und bestimmten Allergien (vor allem gegen die Zusätze). Patienten mit
sehr niedrigem Blutdruck oder Kollapsneigung sollten darüber im Vorfeld
mit ihrem behandelnden Heilpraktiker sprechen.
Nebenwirkungen und Risiken
In der Regel wird die Eigenbluttherapie gut vertragen. Es kann
allerdings nach der Behandlung zunächst zu einer kurzfristigen
Verschlimmerung der Symptome kommen. Das wird als Zeichen einer
Heilungsreaktion gewertet und zeigt die Wirksamkeit der Therapie.
Es kann in seltenen Fällen zu Unverträglichkeitsreaktionen wie
Schwindel, Kopfschmerzen oder Fieber kommen. Extrem selten kann sich bei
Zusatz von Allergie auslösenden Medikamenten auch ein anaphylaktischer
Schock (lebensbedrohliche allergische Reaktion) entwickeln.
Sprechen Sie vor der Therapie mit Ihrem Arzt. Er berät Sie gerne
ausführlich und klärt Sie auch über mögliche Nebenwirkungen und Risiken
auf.